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3 pädagogische Anregungen zum Umgang mit den Stärken im Lernen

 

Statt seitenlange Aufsätze zu schreiben, fasse ich hiermit 3 Punkte zusammen,
die wir, meine LeserInnen und ich gemeinsam als Denk-und Förderanregung nutzen
 können.

1. Begabung, als genetisches Geschenk anerkennen

In unserem Bildungssystem halten sich einige Vorurteile wie „das hochbegabte Kind
 kann alles, weiß alles, schafft alles....... wenn es denn wollte, “
 
Dem möchte ich die Denkanregung 1 gegenüberstellen: 

  • Wie wäre es, die Stärken, die wir beim Kind erkennen, als Geschenk zu betrachten? 
  • Je mehr das Kind lernt, sich selbst zu finden, desto mehr wird es seine
    Stärken  sich selbst wie seiner Umwelt gegenüber„entfalten“und verwirklichen.
  • Die Lernförderung beginnt genau an dem Punkt, an dem uns das Kind seine Stärken zeigt.

 

2. Die Entwicklungs-und Reifungsprozesse des Kindes ins Lehren und   Lernen einbeziehen

So wie das Kind in der heutigen Zeit aufgrund der Umweltbedingungen am Tag seiner
Einschulung oft noch nicht altersentsprechen gereift und entwickelt ist, begleitet der Entwicklungsstand das Lernen, die Konzentrations-und Gedächtnisleistung sowie die koordinativen Fähigkeiten-lebenslang.

  • Diese sogenannte Asymmetrie fällt besonders beim hochbegabten Kind auf, denn hier zeigt sich manchmal schon ab der frühen Kindheit die Diskrepanz zwischen den hohen intellektuellen Fähigkeiten und dem Reifungs-und Entwicklungsstand.

  • Die Lösung ist einfach: Auch begabte Kinder brauchen Zeit zum Reifen, genau wie alle anderen Kinder auch.
  • Je mehr die pädagogische Fachkraft sich mit entwicklungs-und reifungspsychologischen Grundlagen auskennt, je genauer wird sie das Kind
    beobachten und verstehen lernen.

  • Es fundiert das pädagogische Handwerk immens, denn so entsteht die Chance,
    jedes Kind individuell anzusprechen, zu fördern, zu begleiten, wie die Elternarbeit darauf aufzubauen.

  • Auf diese Weise können wir die reformpädagogischen Grundlagen, auf denen
    unsere Bildung steht, aktivieren, erneuern und zukunftsorientiert gestalten.


3. Im Lernen bei den Stärken beginnen

Wie wäre es, eine Wanderung mit der Idee zu beginnen: „Der Weg ist einfach zu schwer für mich, das schaffe ich nicht?“ 

  • Weil in der Schule zuviel von dem die Rede ist, was nicht gut 
    läuft und viel zu wenig über Positives gesprochen wird, kann
    das Lernen zu einem funktionalen Leistungsablieferungsprozess
    werden, in dem die Arbeit mit den Stärken nachrangig wird.
    Wie lässt sich das verbessern?

  • Wenn wir den „Weg“ mit den Stärken beginnen, individuelle Ideen,
    Gedanken und Lösungswege zulassen (vor uns selbst zulassen),
    wird es einfacher, ins Gespräch zu kommen.

  • Im nächsten Schritt wird es leichter aufeinander zuzugehen und Hand
    in Hand miteinander zu lernen- und hier nachhaltig, inklusiv und partizipierend
    zu wirken.
KCR, 12/12: Vielfalt ist überall!


 

 

In meiner Familie und im Kreis meiner Jugendfreundinnen  flüsterte man, ich sei eine taube Nuss.“

Simone de Beauvoir: In den besten Jahren 1969, S. 309