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Gesellschaft, und Schreibschwierigkeiten



Zur  erforschten Häufigkeit von legasthenischen Beschwerden in der Gesellschaft

Seit 2002 bestätigt die Forschung von Schulte-Körne:
 „Dass die Lese-Rechtschreibstörung eine komplexe Störung ist, die mit der auditiven und visuellen Wahrnehmung einhergeht. Die Lese-Rechtschreibschwäche tritt familiär gehäuft auf und ist mit 50 % sehr hoch.“
 (Vgl. Schulte-Körne, 2002, S.13)

 In der umfassenden Betrachtung wie im Training von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten ist neben der genetischen Komponente der Kindes der Einbezug der Veranlagung, die Bildungsbiographie der Eltern, wie die familiäre Ausprägung der audiovisuellen Wahrnehmung hilfreich.
Immer wieder liefert die Aufnahme der jeweiligen  Seitigkeitsbenutzung wertvolle Hinweise, die  nicht nur die Ausprägung von Lernschwierigkeiten begleiten sondern vor allem in der Phase der Behebung von wesentlicher Bedeutung sind. 

Jean Paul Sartre und seine legasthenischen Beschwerden

Das Beispiel des Schriftstellers und Philosophen Jean Paul Sartre sollte Menschen mit ausgeprägten legasthenischen Lernschwierigkeiten dahingehend ermutigen, nach Lern- und Trainingsmöglichkeiten zu suchen.
Sartre brachte sich das Lesen im Alter von knapp sechs Jahren um 1911 in der Besenkammer seiner Großeltern selbst bei und hörte nicht auf, Geschichten zu schreiben, obwohl er ausgeprägte Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung hatte.

Was wir  von J.P. Sarte über legasthenische Beschwerden lernen können: 

Das vorliegende Schriftbeispiel unterscheidet sich nicht wesentlich von mir vorliegenden Schriftbeispielen der Kinder, die heute während der Alphabetisierungsphase legasthenische Beschwerden entwickeln. 
Es zeigt, dass begabte Menschen wie alle anderen auch, Startschwierigkeiten beim Lesen und/oder dem Schreiben entwickeln. Damit wird deutlich, dass die Ausprägung von 
Legasthenien schon immer existierte und weder mit einer geringen Intelligenz noch mit geringen Begabungen einhergeht. Sartres Beispiel belegt wie: 

  • die Begegnung der Schwierigkeiten mit den Stärken
    Energien zur Bearbeitung freisetzen
  • Begabung zum Talent wird
  • Motivation und Kreativität einen guten Motor sind

Vor dem Hintergrund der aktuellen Forschung richtet sich meine Arbeitsweise in ihrer Herangehensweise auf die gesellschaftliche Enttabuisierung der Lese-Rechtschreibschwäche aus. 

„Ich war ein Wunderkind, das keine Rechtschreibung konnte.“

 J. P. Sartre: Die Wörter, 2002, S.45 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schriftprobe des knapp sechsjährigen J. P. Sartre

Anne- Cohen- Solal: Sartre 1905-1980, S.80