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Beobachten, Erkennen, Verstehen, Fördern

 

Von der Frühförderung zur Begabten- Lern-und Entwicklungsförderung

So wie das Erziehen, Begleiten und Fördern des Kindes im Elternhaus beginnt,
 verbindet es sich ab dem Kindergartenbesuch mit den pädagogischen Arbeitsschwerpunkten in den jeweiligen erzieherischen Arbeitsfeldern.

Diese Stufe betrachte ich als ersten bedeutsamen Schritt für das Kind aus 
seiner Familienumgebung in eine neue Lernumwelt hinein.  Es ist das erste
 „Loslassen“ für die Eltern. Die rechtzeitige Vorbereitung dieser Herausf(ö)r-
derung für alle Beteiligten in der  übergreifenden Förderung  derErziehungspart-
nerschaft Kind- Eltern- Kita, frühzeitig aufzunehmen, vorzubereiten und miteinander abzustimmen, schafft sinnvolle Synergien.   Förderbestrebungen erfolgen in einer weiteren Stufe synergetisch, wenn Bildungskontexte auch für den Übergang zur Grundschule schon ab der Frühförderung in sinnvolle Bildungsbewegungen zwischen
 Kita und Grundschule münden. Eltern benötigen die Einbindung als Bildungsexperten in pädagogische Bildungs- und Selbstbildungsprozesse ihres Kindes, weil:

  • die elterliche Wahrnehmung der Entwicklungsschritte des Kindes in die Kita- Förderung einfließen kann
  • es die elterliche Aufgabe ist, die Selbstbildungs- und Bildungsprozesse ihrer Tochter/Ihres Sohnes zu begleiten 
  •  Übungen und Bildungsprozesse, die in der Kita aufgenommen wurden, nicht an der Tür abgegeben werden, sondern das Üben zu Hause benötigen.
  • es nötig ist, Förderprioritäten und Stärken des Kindes frühzeitig in Interessen und Freizeitaktivitäten zu kanalisieren und im jeweiligen Bildungsprozess gemeinsam abzustimmen.

 Die Förderung der Stärken beginnt mit der Beobachtung

Begabungsmerkmale sind individuelle Gemeinsamkeiten, die sich bei vielen begabten Menschen ähnlich zeigen, also erkennbar sind und deutliche Förderhinweise anbieten. Die zunehmende Testgläubigkeit in unserer Gesellschaft belegt, dass die Menschen die wichtige Fähigkeit sich und andere vorurteilsfrei zu beobachten immer mehr verlernen. 
So wie die gezielte Förderung des Kindes auf Augenhöhe mit den Beobachtungen und Erkenntnissen beginnt, ist dies notwendig, damit wir  gewonnene Erkenntnisse  des Entwicklungs- und Lernkontext des Kindes pädagogisch und erzieherisch umsetzen können.

Deshalb möchte ich Sie als Eltern einladen, das Beobachten des Verhaltens und der Bewegungen Ihrer Tochter/Ihres Sohnes aufzunehmen und besondere Ereignisse in 
einem Notizheft zu notieren. Kinder erzählen uns viel über sich in ihrem Spie, in 
ihrer Sprachlichkeit und in ihren Bewegungen. Sprechen Sie in der Kita mit der Erzieherin/dem Erzieher über Ihre „Wie- Fragen“ und die gemeinsamen Beobach-
tungen, denn die  Augenhöhe beginnt bei jeder/m von uns und mündet mit diesen Voraussetzungen von selbst in der offenen Pädagogik.

 

 

Lernort Kita

Bei meinen Besuchen in den Berliner Kitas  lerne ich sehr regelmäßig begabte Kinder zwischen 3-5 Jahren kennen, die für ihre Begabungsstärken Förderbedarf anmelden. 
Begabte Kinder in diesen Altersgruppen machen ähnlich, wie wir es in der Grundschule beobachten mit ihrem Verhalten auf sich aufmerksam. Einige Merkmale sind: 

  • die überdurchschnittliche Sprachlichkeit 
  • das ausgeprägte Bedürfnis  sich und die Umwelt zu be- und hinterfragen
  • die hohe Motivationalität
  • die ausgeprägte Merk- Erinnerungs- und Orientierungsfähigkeit
  • die Fähigkeit, individuelle Wahrnehmungen detailgetreu im Bild
    und/oder in der Bewegung oder im Bauwerk umzusetzen
  • die Erfindung von Spielen, Liedern, Geschichten und Theaterstücken
  • die Lust daran, Neues zu erforschen und auszuprobieren
  • Freude daran, sich das Lesen und Schreiben selbst beizubringen.

 

 

Die übergreifende Kooperation Kita-Grundschule

Die Grundschule, die für Begabungsvielfalten offen ist, öffnet sich frühzeitig Kindern, Eltern und Erzieher/Innen. Diese Öffnung hilft allen Beteiligten. Lern- und Entwicklungsprozesse betreffen alle Beteiligten auf der jeweiligen Stufe ihrer Entwicklung. Das bedeutet:

  • begabte  und wissbegierige Kinder in ihrer Begeisterung für das Lernen und die Schule abzuholen
  • komplexen Persönlichkeiten angemessen begegnen zu können
  • die bestehende Erziehungspartnerschaft Kind- Eltern- Kita rechtzeitig sinnvoll zu begleiten und zu erweitern
  • gemeinsame Bildungsschwerpunkte aufzunehmen, statt auszubremsen
  • Bildungsbewegungen zwischen Kita, Schule und Eltern gestaltbar zu machen

Praxis Kita-Grundschule im Übergang

Die Praxis dazu erprobte in im Kooperationsprojekt Kita-Grundschule  von 2011-2012
an der Anna-Lindh-Schule in Berlin. Hier gelang es, erste Schritte und pädagogische
Gemeinsamkeiten so zu erarbeiten, die die Arbeit der Erzieher-und Lehrerteams auf
Augenhöhe so verbesserte, dass die übergreifende Förderung für die Kinder von der Kita
zur 1.Grundschulklasse gemeinsam begleitet wurde. 

 

 

 

KCR-08-14: Vielfalt ist bunt!